Hardcover Award 2018
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(17.Mai 2018)
Zum ersten Mal war das Gutenberg-Museum in Mainz Schauplatz für die Preisverleihung des Hardcover Awards, dem einzigen länderübergreifenden Wettbewerb für handwerklich gefertigte Bücher mit festem Einband im deutschsprachigen Raum.
Seit 2013 lobt eine engagierte Fachjury, bestehend aus der Hamburger Maschinenbaufirma Schmedt, dem Fachverband Bund Deutscher Buchbinder e.V. und dem Fachmagazin Bindereport, diesen Preis aus http://www.hardcover-award.de und schließt damit eine Lücke in der Druck- und Medienbranche.
Frau Dr. Annette Ludwig, Direktorin des Gutenberg-Museums, begrüßte die zahlreichen Gäste aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, welche anlässlich der jährlichen Tagung des Bundes Deutscher Buchbinder e.V. drei Tage in Mainz weilten.
Deren Vorsitzender, Buchbindermeister Maik Beckmann als Veranstalter der Bundestagung freute sich, diesen Buchpreis ein halbes Jahrtausend nach Gutenbergs Erfindung in dessen Heimatstadt Mainz überreichen zu können.
Als Gastgeber für diese Feierlichkeit richtete Kunstbuchbinder Martinus Janssen als Vorsitzender des Deutschen Buchbinder Museums e.V.in historischer Gewandung fachliche Worte an die Gäste und bot inmitten von Buchexponaten den denkbar besten Rahmen für diesen besonderen Buchpreis.
Der Gewinner Michael Birkl aus Innsbruck erhielt den goldenen Award aus den Händen von Hinnark Schmedt, Inhaber der Schmedt GmbH&Co KG aus Hamburg, Frank Baier, Chefredakteur des Fachjournals Bindereport und Maik Beckmann, Vorsitzender des Bundes Deutscher Buchbinder e.V..
Das Deutsche Buchbinder Museum e.V. mit Sitz in Mainz sammelt und erfasst seit über 50 Jahren alles, was mit Buchbinderei zu tun hat und für die Zukunft von Bedeutung ist.
https://deutschesbuchbindermuseum.de/
http://www.gutenberg-museum.de
Mainz, den 17.Mai 2018
Pressestelle des Deutschen Buchbinder Museums e.V. :Christine Merkel-Köppchen,
Am Bahnhof 12, 55239 Gau-Odernheim, Tel: 06733-7756, Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Geschäftsstelle des Deutschen Buchbinder Museums e.V. : Erwin Hassdenteufel,
Pfädchengasse 9, 55127 Mainz, Tel: 06131-472651, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Bericht zu der neu erworbenen Zunftkanne
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(16. August 2017)
Barocke Buchbinderkanne von 1734 findet den Weg ins Gutenberg-Museum Mainz
Nach einer Reise mit vielen Umwegen findet eine zierliche, barocke Zinnkanne in Form eines Buches aus der Mitte des 18. Jahrhunderts ihr neues Zuhause im Deutschen Buchbindermuseum e.V., welches sich in der dritten Etage des Mainzer Gutenberg-Museums befindet.
Kunstbuchbinder Martinus Janssen (Prüm Eifel), 1. Vorsitzender, sowie Buchbindermeister und Innungs-Obermeister Erwin Hassdenteufel (Mainz), 2. Vorsitzender des Deutschen Buchbindermuseums e.V., überreichten am 10. August 2017 der Direktorin des Gutenberg-Museums Dr. Annette Ludwig in Beisein von Bau- und Kulturdezernentin Marianne Grosse die seltene Zunftkanne. Diese war „unseren Buchbinderkollegen im Barock ein wichtiger Gegenstand bei ihren Zusammenkünften“, erläuterte Martinus Janssen.
Es sei für Neulinge der Buchbinderzünfte eine Ehre gewesen, „wenn man zu den Versammlungen geladen wurde und aus dem Zunfthumpen mittrinken durfte oder sogar auf diesem mit seinem Namen verewigt wurde“, sagte Erwin Hassdenteufel, der sich heute manchmal wünscht, „wenn es wenigstens noch einen kleinen Teil dieser Tradition und dieses Stolzes über die Zugehörigkeit zur Innung geben würde.“
Zunftkannen gab es einst in verschiedenen Größen. Heutzutage sind sie deswegen so selten und wertvoll, da die schweren Edelmetall-Gefäße in Kriegszeiten eingeschmolzen wurden, um aus ihnen Gewehrkugeln und anderes Kriegsgerät zu gießen.
Ursprünglich aus Freiburg im Breisgau stammend, gelangte dieses besonders hübsche Exemplar in Privatbesitz des Wiener Sammlers Glotzmann. Dieser bot die Zunftkanne bereits 1964 dem Gutenberg- und Buchbinder-Museum zum Kauf an. Der damalige Vorstand des Vereins hatte sowohl aus finanziellen Gründen, als auch mit dem Argument, die Kanne passe nicht ganz in die Sammlung, einst von einem Kauf Abstand genommen, erzählte Erwin Hassdenteufel aus der neueren Geschichte des Humpen. Erst als die Kanne aus dem Nachlass des Sammlers Glotzmann 2017 zur Versteigerung kam und die Erben sich für das niedrigere Gebot des Deutschen Buchbindermuseums entschieden, konnte das wertvolle barocke Zinn-Gefäß jetzt für das Deutsche Buchbindermuseum e.V. im Gutenberg-Museum Mainz erworben werden....
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„Trierischer Volksfreund“ Schöpfen, pressen, binden
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(17. September 2014)
(Prüm) In der „Buchbinderei 1600“ im Prümer Konvikt sollen vor allem Schüler und Jugendliche an das uralte Handwerk herangeführt werden – und den Wert eines Buches schätzen lernen.
So schöpft man Papier (von links): Kimberly Koncar, Museumsleiter Martinus Janssen, Tobias Lothmann und Walter Bitsch. TV-Foto: Vladi Nowakowski
Prüm. „Was hast du denn da“, fragt ein Kind seinen Klassenkameraden. „Ein tolles, spannendes Buch“, sagt er. „Krass, kannst du mir das brennen?“ Den Witz erzählt Grundschuldirektor Arnold Gierten, der zur Eröffnung der „Buchbinderei 1600“ kommt, um sich über die Projekte zu informieren, die der Buchbinder und Künstler Martinus Janssen für Schülergruppen anbietet. „Ein tolles Angebot für die Kinder. Hier können sie lernen, wie ein Buch entsteht“, sagt Gierten. Janssen, der die alten Techniken der Buchbinderei beherrscht, will jungen Menschen mit seinem Projekt zeigen, welche Arbeitsschritte früher nötig waren, um der Welt ein, oder nur wenige Exemplare eines Buches zugänglich zu machen. „Ich nenne es ein lebendiges Museum“, sagt Martinus Janssen. „Die Kinder, aber auch Erwachsene, sollen hier den Weg vom Schöpfen und Pressen des Papiers bis zum Binden der Blätter erfahren. Heute sind Bücher viel zu oft Wegwerfware“, bedauert der Künstler.
Der lange und mühsame Entstehungsweg eines Bandes in der Zeit Gutenbergs zeige den Teilnehmern der Tages- oder Wochenworkshops, wie kostbar und oft auch einzigartig Bücher damals waren. Neben der historischen steht auch eine moderne Buchbinderwerkstatt im Museum zur Verfügung, um junge Menschen für das Handwerk zu begeistern.
„Kein toter Raum“
Janssen, der die Kunst der Buchbinderei auch schon mal auf Mittelaltermärkten zeigt, ist weltweit als Meister des Handwerks gefragt. In den vergangenen Jahren wurde er oft nach China eingeladen, um dort zu unterrichten. Das Museum im Prümer Konvikt unterstützt das Deutsche Buchbindermuseum in Mainz, dessen zweiter Vorsitzender Janssen ist. „Die Projekte, die ich in Prüm anbiete, sind flexibel gestaltbar“,s erklärt Janssen. „Es ist ja, wie gesagt, ein lebendiges Museum und kein toter Raum.“ Zurzeit ist eine Buchung seines Buchbinderei-Angebotes auch über die Jugendherberge Prüm möglich. now